10. Zufallsauswahl: Die einfache Zufallsauswahl

Die einfache Zufallsauswahl lässt sich gedanklich auf das Urnenmodell (Lotterieprinzip) zurückführen. Die Elemente, die in die Stichprobeeingehen, werden unmittelbar aus der Grundgesamtheit – einer einzigen, ungeteilten Gesamtheit – gezogen. Das dazu passende Urnenmodell ist ein Topf mit lauter gleich großen und gleich schweren Kugeln. Wichtige Voraussetzung ist, dass die Grundgesamtheit zumindest symbolisch vollständig vorliegt (z.B. als Kartei) und so durchmischt ist, dass die gleiche Auswahlchance der einzelnen Elemente nicht beeinträchtigt wird.

 

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Abbildung: Die einfache Zufallsauswahl (vgl. Neumann, 2003a, S. 53)

 

Beispielsweise könnte ein Unternehmen zufällig Personen aus seiner Kundendatenbank ziehen, die dann zu einer Onlineumfrage eingeladen werden.

 

Eine einfache Zufallsauswahl ist in der Praxis oft nicht möglich. Sollen beispielsweise Bewohner eines Ortes telefonisch befragt werden, ergeben sich mehrere Probleme.  Einige Bewohner haben kein Telefon oder nur ein Mobiltelefon, bei dem die Vorwahl nicht lokal zuordenbar ist. Diese haben also verringerte Chancen  (genau genommen keine) in die Stichprobe aufgenommen zu werden. Andere Personen haben gleich mehrere Telefonnummern, können also mit größerer Wahrscheinlichkeit erreicht werden, als andere.

Ähnliche Probleme zeigen sich mit Kundendatenbanken, die meist doppelte Einträge, fehlerhafte Einträge und unzureichende Vollständigkeit haben.